Am südlichen Rand der Ville reiht sich in der Peripherie von Bonn eine Kette von Adelssitzen, in die sich auch Lüftelberg mit seiner Wasserburg harmonisch einfügt.
Der Ort verdankt seinen Namen der Volksheiligen Lüfthildis, die im 9. Jahrhundert lebte und der Sage nach auch mit Karl dem Großen in Verbindung gebracht wird. Sie war die Tochter eines Burgherren und versuchte in harten und unruhigen Zeiten ein christliches Leben zu führen. Sie hat das Lüftelberger Leben durch die Jahrhunderte hinweg bis heute maßgeblich geprägt.
Seit Beginn der Neuzeit (Mitte des 15. Jahrhunderts) wurde die Geschichte Lüftelbergs vor allem von den Familien der Schlossherren bestimmt. Insbesondere im 17. und 18. Jahrhundert spielten einzelne Angehörige eine besondere Rolle, deren Bedeutung weit über den üblichen Rahmen einer regionalen Unterherrschaft hinausging und in der Person des Jesuiten Johann Adam Schall von Bell sogar weltgeschichtliche Dimensionen erreichte.
Altertum und frühes Mittelalter
Die Anfänge der Burg, Kirche und Ort sind schon sehr früh anzusetzen. In Meckenheim sind bereits für den Beginn der jüngeren Steinzeit (ca. 4000 v. Chr.) später auch für die Zeit um 1000 v. Chr. Siedlungsreste nachweisbar.
In römischer Zeit wurde das Gebiet Ville-Kottenforst voll in die Infrastruktur einbezogen. Hier entlang führte nicht nur eine Staatsstraße von Trier nach Bonn, sondern gerade in der Nähe von Lüftelberg wurde die römische Wasserleitung wegen der starken Höhendifferenzen in einer scharfen Biegung Richtung Köln geführt, nachdem zuvor das Swisttal mit einem für diese Gegend ungewöhnlich langen und hohen Aquädukt überbrückt worden war. Mit dem Ende der römischen Herrschaft drängten die Franken in diesen Raum. Das in frühkarolingischer Zeit (7./8. Jh.) häufiger anzutreffende St.-Peters-Patrozinium der Kirche stützt die Annahme einer Besiedlung schon in dieser Zeit. Aber erst aus fränkischer Zeit ist eine Siedlung „Berge“ fassbar, die oberhalb der Talsiedlung Flerzheim auf dem oberen Rand des Vorgebirges entstand. Dort musste zur Zeit Karls des Großen, als der Wille zur umfassenden Organisation des neuen „Römischen Reiches Deutscher Nation“ das Land prägte, eine sogenannte Unterherrschaft eingerichtet worden sein, das heißt: Ein Adliger ließ sich in „Berge“ nieder und baute einen befestigten Wohnsitz sowie eine Burgkapelle für sich und sein Gefolge. Er weihte die Kapelle, wie damals üblich, dem Hl. Petrus.
Die allgemeine äußere Unsicherheit im 9. und 10.Jh. zwang zur Schaffung von stärker befestigten Wohnsitzen. Die für die Gründung einer wasserumwehrten Anlage günstigen Gegebenheiten des Terrains boten hier nur wenige Schritte von der Kirche entfernt die besten Voraussetzungen.